Wie Sie die Grünlandqualität steigern

Für die Grünlandqualität sind drei Faktoren wichtig: Grasnarbenqualität, Nährstoffqualität und Tiergesundheit.

Die Nährstoffversorgung beeinflusst alle Aspekte der Grasqualität

Für die Grünlandqualität sind drei Faktoren wichtig: Grasnarbenqualität, Nährstoffqualität und Tiergesundheit.

Grasnarbenqualität

Obwohl die Grasnarbenqualität auch von anderen landwirtschaftlichen Maßnahmen wie zum Beispiel durch die Beweidung beeinflusst wird, bleiben die Sicherung einer guten Bodenfruchtbarkeit und ein ausgewogenes Nährstoffangebot unabdingbare Bestandteile der Grünlandmanagements.

Nährstoffqualität

Der Nährwert von Gras wird in der Regel durch die Verdaulichkeit sowie den Protein- und Trockenmassegehalt bestimmt; alle diese Parameter können über die Nährstoffversorgung des Grases beeinflusst werden.

Die Verdaulichkeit hängt von der Wachstumsphase und Nährstoffversorgung ab – junge, blattreiche Grünlandschnitte haben einen höheren ME- und NEL-Gehalt als diejenigen, die zu Beginn der Blüte geerntet werden oder die viel abgestorbenes Material enthalten. Gras von Weideland mit einer ausgewogenen Düngestrategie ist besser verdaulich als Gras von unterversorgten Flächen.

Proteingehalte hängen von der Wachstumsstufe des Grases ab und werden von der Nährstoffversorgung des Grases, insbesondere der Stickstoffdüngung, beeinflusst. Der Gehalt steigt zu Beginn des Frühjahrs. Die Proteinbildung hängt von der Stickstoffaufnahme-Fähigkeit der Pflanzen aus dem Boden ab und kann durch eine Stickstoffdüngung, aber auch durch Erhöhung des Kalium- und Schwefelgehalts sowie des pH-Werts des Bodens beeinflusst werden.

Trockenmassegehalte schwanken am meisten und sind am wenigstens kontrollierbar. Ein geringer Trockenmasse-Gehalt ist oft auf hohe Niederschläge und schlechte Wachstumsbedingungen zurückzuführen. Neben den unmittelbaren Auswirkungen auf den Ertrag mindert dies häufig auch die Qualität und führt zu niedrigeren Futteraufnahme. Darüber hinaus kann ein hoher Trockenmassegehalt (>40 %) bei Silage zu geringeren Aufnahmewerten führen.

Tiergesundheit

Tiergesundheit und eine Versorgung von Spurenelement sollten ebenfalls als Aspekt der Grünlandqualität in berücksichtigt werden. Spurenelemente, die von Weidetieren benötigt werden sind andere als die für das Graswachstum relevant sind. Daher ist es wichtig, für eine ausreichende Konzentration all dieser Elemente im Gras zu sorgen, damit eine optimale Tierernährung gewährleistet ist. Sowohl Natrium als auch Selen sind zwar für die Tiergesundheit grundlegend wichtig, für die Pflanzen hingegen nicht erforderlich. 

Die wichtigsten Nährstoffe für das Grünland

Stickstoff ist für Grünland der wichtigste Nährstoff. Durch ihn werden hohe Wachstumsraten und Erträge erreicht. Zu viel Stickstoff wirkt sich allerdings negativ für die Qualität aus.

Phosphor ist an vielen pflanzlichen Stoffwechselprozessen und Enzymaktivitäten beteiligt, sodass Phosphor trotz des im Vergleich zu Stickstoff geringeren Bedarfs stets verfügbar sein muss. 

Kalium beeinflusst Wachstum und Futterwert des Grünlandes. 

Schwefel ist für die Bildung von Aminosäuren in Proteinen und Enzymen unerlässlich und damit entscheidend für Wachstum und Entwicklung.

Selen ist ein essentieller Nährstoff für Tiere, allerdings wird Selen nicht allgemein als Pflanzennährstoff erkannt.

Natrium ist für die tierische Ernährung wichtig und häufig nicht ausreichend im Grünland enthalten, um die Bedürfnisse von Weidetieren zu decken.

Weitere Faktoren, die die Grünlandqualität beeinflussen

  • Einhaltung des richtigen Boden-pH-Wertes
  • Sicherstellen einer guten Bodenstruktur und Minimieren von Bodenverdichtungen
  • Dränierung des Bodens erhalten und verbessern
  • Erhalten hoher Anteile gewünschter Arten in der Grasnarbe zur Maximierung von Futterwert und Ertrag.
  • Eine regelmäßige Nachsaat sichert eine dichte Grasnarben; die Sortenzusammensetzung sollte je nach Qualitäts- und Ertragsaspekten ausgewählt werden
  • Aufbringen von Mutterboden zum Eliminieren kahler Stellen, Abschleppen zum Entfernen von abgestorbenem Material und Öffnen der Grasnarbe – beides fördert die Bestockung
  • Die Beweidung so gestalten, dass keine Schäden und Geilstellen in der Grasnarbe entstehen