Wie Sie Korngröße und -gewicht bei Hafer steigern

Die Größe der Haferkörner, das heißt die Variabilität und Länge der Kornfüllungszeit, ist genetisch festgelegt.

 

Direkt nach der Bestäubung beginnen Embryo und Endosperm (Mehlkörper) sich zu entwickeln. Die Pflanze leitet jetzt die Produkte der Photosynthese ebenso wie die zuvor gespeicherte Stärke und das Eiweiß (in Blättern und Halmen) in die sich bildenden Körner. Je länger die Kornfüllungszeit, desto größer wird das Haferkorn. Abgesehen von der Düngung kann die Korngröße vom Wassermanagement (Trockenheit durch Bewässerung vermeiden) sowie vom Pflanzenschutz beeinflusst werden. Denn mit Hilfe von Pflanzenschutz und Nährstoffen, kann die grüne Blätterfläche erhalten und Krankheiten reduziert werden. Ausserdem kann die Pflanzengesundheit verbessert werden.

 

Stickstoff beeinflusst die Korngröße am meisten

Einfluss von N-Düngung und Düngungszeitpunkt auf das mittlere Korngewicht bei Sommer-Hafer

 

Die Stickstoff-Düngung wirkt sich am stärksten auf die endgültige Größe und das Gewicht des Haferkorns aus. Frühe Düngergaben stellen sicher, dass sich das Blattwerk gut entwickelt und der Sproß viel Kohlenhydrate enthält. Während der Reifung werden sie an das entstehende Korn weitergeleitet. Dies ist gerade in trockenen Gebieten wichtig, da 60 Prozent des Getreideertrags diesem Speicher entstammen können. Es ist wichtig, die Stickstoff-Gehalte in der Pflanze zu überwachen und sicherzustellen, dass die Blätter nicht früh altern und die Kornfüllungszeit verkürzt wird. Spätere Stickstoffdüngungen erhöhen das Korngewicht.

Phosphat wird für die Energieversorgung benötigt 

 

Phosphat spielt bei der Energieversorgung der Pflanzenprozesse eine große Rolle. Die Umverteilung des gespeicherten Kohlenhydrats erfordert Energie. Daher ist die Phosphatversorgung wichtig, um eine gute Korngröße zu erzielen. Phosphat kann die Korngröße verbessern und sowohl als Fest- als auch als Blattdünger ausgebracht werden.

Kalium kann die Kornfüllungsphase verlängern 

 

Kalium unterstützt den Transport der Nährstoffe in der Pflanze, da es den Transpirationsfluss reguliert. Wenn Nährstoffe ins Korn verlagert werden, muss ausreichend Kalium vorhanden sein. Das Kalium verhindert auch ein frühzeitiges Altern, das häufig durch Trockenheit während der Kornfüllung ausgelöst wird. Pflanzen mit Kaliummangel können die Transpiration über das Blatt nur mäßig regeln, was zu Hitzestress und Welken führt. Eine gute Kaliumversorgung kann die Kornfüllungsphase verlängern und das Korngewicht verbessern.

Mangan und Zink 

 

Sowohl Mangan als auch Zink können aufgrund ihrer Rolle im Stickstoff-Stoffwechsel der Pflanze das Haferkorngewicht erhöhen.

Weitere Anbaumaßnahmen, die Haferkorngröße und -gewicht beeinflussen

  • Pflanzenschutz 
  • Unkrautbekämpfung 
  • Pflanzenschutz, insbesondere Blattläuse. 
  • Krankheitsbekämpfung, insbesondere Rost und Fusarium.

 

Ernte, Trocknung und Lagerung 

Eine vollständige Ausreifung ist besonders bei geschältem Hafer wichtig. Damit die Qualität des Ernteprodukts erhalten wird, dürfen Korn oder Spelze beim Dreschen nicht beschädigt werden. Hafer muss frei von Unkraut und anderen Fremdpartikeln und -substanzen sein. Der Trocknungsprozess sollte direkt nach dem Dreschen beginnen. Zu starke Hitze beim Trocknen von geschältem Hafer kann den Kern des Korns beschädigen. Hafer wird auf einen Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 14 Prozent getrocknet.

 

Boden- und pH-Wert-Management 

Hafer stellt geringere Anforderungen an die Bodenqualität als Weizen und Gerste. Nur Roggen ist weniger anspruchsvoll als Hafer. Viele Böden eignen sich für Hafer, wenn die Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen stimmen. 

Der Bedarf des Hafers an Nährstoffen aus dem Boden (N, P, K) ist etwas geringer als bei Weizen, Gerste und Mais. Hafer ist reagiert deutlich empfindlicher auf Salzkonzentration als Gerste und ist etwas empfindlicher als Weizen und Roggen.

Hafer toleriert sauren Boden besser als andere Getreidesorten. Bei Hafer wurde die Toleranz eines pH-Werts von bis zu 4,5 festgestellt. Für einen maximalen Ertrag muss sollte der Boden-pH-Wert 5,3 bis 5,7 betragen.