Agronomische Grundsätze

Roggen ist recht anspruchslos und kann auf allen Bodenarten erfolgreich angebaut werden. Vor allem auf leichten und sandigen Standorten erreicht er gute Erträge.

Denn er hat eine sehr gute Wassernutzungs- und Nährstoffeffizienz. Roggen bestockt schon vor dem Winter stark und kann daher auch die Winterfeuchte gut nutzen und Trockenphasen überstehen. An die Fruchtfolge hat er geringe Ansprüche und steht meist als abtragende Frucht nach sich selbst. In Viehaltenden Betrieben wird er meist nach Silomais angebaut.

Roggen muss nicht so tief wie Weizen ausgesät werden, ideal ist, das Korn in 1 bis 3 cm Tiefe ab zulegen. Die optimale Saatzeit liegt zwischen dem 20. September und dem 10. Oktober. Die Saatstärke beträgt bei Populationsroggen 250 bis 300 Körner/m2 und bei Hybridsorten 150 bis 180 Körner /m2.

Roggen hat gute Frosttoleranz

Die Pflanzen besitzen eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Kälte; sie wachsen und entwickeln sich unter Temperaturbedingungen bis zur Frostgrenze. Bestehende Pflanzen können selbst Fröste bis Minus 25 Grad Celsius aushalten. Roggen verfügt zudem über ein sehr tiefes und gut entwickeltes Wurzelsystem, das Tiefen bis zwei Metern erreicht. Die Pflanzen können daher nachteiligen Bedingungen besser als andere Getreidesorten widerstehen.

Auch als Gründünger einsetzbar

Aufgrund dieser Eigenschaften ist Roggen in den Wintermonaten ein hervorragender Gründünger. Er weist eine vegetative Aktivität bei Temperaturen um etwa Null Grad Celsius auf und kann sogar unter einer Schneedecke wachsen. Seine umfangreiche Wurzelmasse wirkt der Verdichtung des Bodens entgegen und sorgt für eine effiziente Nährstoffaufnahme. Dadurch wird die Auswaschung von Stickstoff verringert und die allgemeine Aufnahme von Nährstoffen erhöht.