Ammoniak-Emissionen verursachen nicht nur Kosten für den Landwirt selbst, indem sie die verfügbare Stickstoff-Menge und damit den Ertrag reduzieren. Ammoniak-Emissionen gehen auch auf Kosten der Gesellschaft und der Umwelt. Aber: Mit der Wahl des richtigen Düngers lassen sie sich vermeiden!

In Kürze...


Ammoniak-Emissionen, die bei der Düngung entstehen, machen zwar einen verhältnismäßig geringen Teil der gesamten Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft aus. Dennoch sind Sie zurecht Teil der bestehenden Nachhaltigkeits-Diskussionen.

Ammoniak hat negative Auswirkungen auf die Luftqualität und die menschliche Gesundheit. Und das kostet: In Europa werden die Behandlungskosten für Atemwegsproblemen, die im Zusammenhang mit Ammoniakemissionen stehen, auf mehr als 6 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Ammoniak-Emissionen sind aber nicht nur für Gesellschaft und Umwelt von Nachteil. Auch dem Landwirt selbst entstehen durch ungenutzte Stickstoffverluste in Form von Ammoniak immense Kosten.   

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Emissionen durch nitrathaltige Dünger reduzieren

Ammoniakemissionen reduzieren ist möglich! Mit nitratbasiertem Stickstoffdünger können wir gemeinsam einen Beitrag dazu leisten. 

Die Erklärung dafür ist simpel: Nitrat wird von der Pflanze bevorzugt aufgenommen. Harnstoff muss allerdings im Boden erst über Ammonium zu Nitrat umgewandelt werden. Dabei entsteht gasförmiges Ammoniak, das in die Atmosphäre entweicht. Und genau das ist der ausschlaggebende Punkt. 

Aus diesem Grund unterscheiden sich die Ammoniak-Verluste nitrat- und harnstoffhaltiger Düngemittel deutlich. Die Verluste nitrathaltiger N-Dünger sind sehr gering, die von Harnstoff dagegen mit Abstand am höchsten. Kommen Urease-Hemmstoffe zum Einsatz, werden die Ammoniak-Verluste von Harnstoff zwar um etwa 60 bis 70 % reduziert. Dennoch ist die Ammoniak-Verflüchtigung immer noch deutlich höher, als bei nitrathaltigen Stickstoff-Düngern.

Ammoniak-Verluste Vergleich Harnstoff und Ammoniumnitrat

 

Urease-Hemmstoffe – was spricht dagegen? 

Urease-Hemmstoffe wirken sich zwar bis zu einem gewissen Punkt positiv auf die Höhe von Ammoniak-Emissionen aus. Allerdings sind die von der EU zugelassenen Urease-Inhibitoren nicht ganz unbedenklich:

Auswirkungen auf den Menschen

Beim Umgang mit reinem NBPT sind Schutzkleidung, Handschuhe und Schutzbrille zu tragen. Gemäß der europäischen Gesetzgebung wird NBPT provisorisch als „gefährlich“ eingestuft. Das reine Produkt reizt das Auge und kann zu Hautreizungen und Atembeschwerden führen. Außerdem wird vermutet, dass es die Fruchtbarkeit beeinträchtigt.  Für Harnstofffertigprodukte, die NBPT enthalten, sind keine Einschränkungen gegeben. Bisher wurden keine Spuren von NBPT in der Nahrungskette nachgewiesen.

Auswirkungen auf den Boden

Ausgebrachtes NBPT wird relativ schnell im Boden abgebaut, wobei die Halbwertszeit ein bis zwei Wochen beträgt. Derzeit sind keine schädlichen Auswirkungen von NBPT für Bodenorganismen und Tiere bekannt. Trotzdem sollten Anwender bedenken, dass Umweltdiskussionen nicht auszuschließen sind. Denn Urease-Inhibitoren sind chemische Verbindungen, die mit dem Harnstoff in großen Mengen auf den Acker gebracht werden.

Auswirkungen auf Pflanzen

Urease ist in Pflanzen für die Zersetzung von aufgenommenem oder in der Pflanze erzeugtem Harnstoff erforderlich. Urease-Inhibitoren können von den Wurzeln aufgenommen und in die Blätter gelangen, wo sie die Aktivität des pflanzeneigenen Urease-Enzyms hemmen. Die Folge ist eine Veränderung des Stickstoff-Stoffwechsels. Nach der Ausbringung von Harnstoff mit NBPT wurden bei zahlreichen Feldfrüchten Nekrosen an den Blatträndern sowie Chlorosen festgestellt. Diese Symptome treten besonders unter trocken-warmen Witterungsbedingungen auf. Sie scheinen in erster Linie auf die Ansammlung von Harnstoff in den Blättern zurückzuführen sein.     

Haltbarkeit

Urease-Hemmstoffe zerfallen mit der Zeit. Ihre Haltbarkeit ist abhängig von der Temperatur beim Aufsprühen und bei der Lagerung. Je höher die Temperatur umso schneller zerfällt die Chemikalie. Die typische Halbwertszeit beträgt weniger als 6 Monate. Düngemittel mit NBPT sollten Sie deshalb nicht wärmer als 20°C lagern und so schnell wie möglich nach ihrer Herstellung verwenden. Dies gilt besonders dann, wenn der Hemmstoff nachträglich auf den Dünger aufgesprüht wird.


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