September 08, 2023

Langzeitstudie belegt: Mineraldünger essenziell für den Erhalt der Bodengesundheit

Mit 65 Jahren gehört der vom Forschungszentrum für Pflanzenernährung Hanninghof durchgeführte Langzeitversuch zu den Auswirkungen des Nährstoffmanagements in der Landwirtschaft, zu den längsten in der Agrarforschung.

Beim Hanninghof-Versuch wurden auf 16 Parzellen mit lehmigem Sandboden Pflanzen angebaut, die entweder organischen Dünger, Mineraldünger (Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium), verschiedene Kombinationen aus beiden oder keines der beiden vorgenannten Düngemittel erhielten.

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(Foto: Yara International ASA)

Die bereits 1958 gestartete Studie kommt zu dem Schluss, dass eine ausgewogene und zielgerichtete Ausbringung von Mineraldünger essenziel für einen nachhaltigen Pflanzenanbau und zur Erhaltung der Bodengesundheit ist. Zu diesem Thema tauschten sich führende Wissenschaftler in einem Expertenforum am 6. und 7. September am Dülmener Hauptsitz von YARA Deutschland aus.

Globale Herausforderung durch Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Bodengesundheit

„Das globale Ernährungssystem sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert: Die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung mit nährstoffreichen Lebensmitteln bei gleichzeitig umweltschonender Produktionsweise, die die Böden gesund erhält und Treibhausgase verringert, um insgesamt ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem zu schaffen. Diese Studie zeigt, dass die Zufuhr der richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge zur richtigen Zeit und am richtigen Ort sowohl Vorteile für die Umwelt als auch für die Landwirte hat", sagt Rejane Souza, SVP Global Innovation bei YARA International.

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(Foto: Rejane Souza (vorne), Bildrechte: Yara International ASA)

Da sich die Fruchtbarkeit des Bodens nur langsam entwickelt, lässt sich die Beziehung zwischen Nährstoffausbringung und Bodenfruchtbarkeit am besten in Langzeittests untersuchen. Die Bewertung der Auswirkungen auf die Pflanzenproduktion erfordert die Erhebung und Überwachung von Daten über einen langen Zeitraum. Es kann Jahrzehnte dauern, bis Veränderungen sichtbar werden und neue „Trends“ zum Beispiel bei Ernteerträgen und/oder Auswirkungen auf die Umwelt erkennbar sind.

Kombinierte Anwendung von mineralischen und organischen Düngemitteln unterstützt nachhaltige Landwirtschaft

Die Landwirtschaft entzieht dem Boden mit jeder Ernte Nährstoffe, die effizient zurückgeführt werden müssen, um die nachfolgenden Ernteerträge zu sichern. Die Hanninghof-Studie zeigt, dass die beste Lösung für eine effektive und nachhaltige Landwirtschaft die ausgewogene Kombination von Mineraldünger und, auf dem Betrieb verfügbaren, organischem Dünger ist.

“Die enge Verbindung der Landwirtschaft mit der Weltwirtschaft, der Gesellschaft und der Biodiversität macht sie zu einem der wichtigsten Bereiche für den globalen Naturschutz. Mehr als sechs Jahrzehnte der Forschung zeigen, dass eine ausgewogene und kombinierte Anwendung von mineralischen und organischen Düngemitteln die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte einer nachhaltigen Landwirtschaft unterstützt. Dieser wissenschaftlich fundierte Ansatz für das Pflanzenernährungsmanagement verspricht eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, die sowohl die Ernteerträge als auch das Wohlergehen der Landwirte sicherstellt“, sagt Dr. Dejene Eticha, leitender Wissenschaftler bei YARA International.

Die wichtigsten Ergebnisse aus der Hanninghof-Studie:

  • Verbesserte Bodengesundheit: Die Anwendung von mineralischen und organischen Düngemitteln erhöhte den organischen Kohlenstoffgehalt im Boden (SOC) im Vergleich zu den Behandlungen ohne Dünger. Dies wurde auch in vielen anderen Langzeitstudien weltweit beobachtet; z. B. berichteten Aula et al. (2016) im Magruder LTT in Oklahoma über einen signifikanten Anstieg des organischen Kohlenstoffgehalts im Boden durch die Anwendung von Stickstoff und Phosphor oder Stickstoff, Phosphor und Kalium kombiniert im Vergleich zu Parzellen ohne Dünger.
  • Erhöhte Wassernutzungseffizienz: Die Verwendung von Stickstoff, Phosphor, Kali-um und Magnesium ergab die höchste Wassernutzungseffizienz als z.B. der Vergleichstest, bei dem keine Zugabe von Nährstoffen erfolgte oder lediglich mit Gülle gedüngt wurde. Der Verzicht auf Pflanzennährstoffen verringerte die Wassernutzungseffizienz um bis zu 63 %.
  • Verbesserte Rentabilität: Die Ausbringung von Mineralnährstoffen, Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium zur ausgewogenen Pflanzenernährung führte zu den höchsten Erträgen. Bei Verzicht auf Nährstoffgabe verringerte sich der Ernteertrag und es entstand ein wirtschaftlicher Verlust zwischen 89 und 812 USD pro Hektar.

Die Studie mit dem Titel Effect of Balanced and Integrated Crop Nutrition on Sustainable Crop Production in a Classic Long Term Trial (LTT), wurde von den Wissenschaftlern Melkamu Jate und Joachim Lammel durchgeführt. Details zum Langzeitversuch können hier nachgelesen werden.

Weitere Informationen über YARA: https://www.yara.com/

Pressekontakt:

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Leiterin Public Relations & Kommunikation

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