Juni 13, 2024
Garten- und Ackerbau: Dünger für einen niedrigen CO2-Fußabdruck
Yara stellt Nitratdünger unter anderem mit erneuerbaren Energien her. Mit diesen CO2-reduzierten Stickstoff-Düngern können Landwirte, Verarbeiter und Händler ganz einfach den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte senken. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere zahlreiche Möglichkeiten, die Emissionen in der landwirtschaftlichen Produktion zu verringern.
Der CO2-Fußabdruck zeigt, wie klimafreundlich ein Produkt ist. Er stellt die Summe der Treibhausgase dar, die beim Produktionsprozess entstehen. Kohlendioxid (CO2) wird dabei als Referenz verwendet. Die unterschiedlichen Auswirkungen der verschiedenen Treibhausgase auf die Klimaerwärmung werden in CO2-Äquivalente (CO2eq) umgerechnet.
Abb. 1: CO2-reduzierte Dünger können den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln um bis zu 15 % senken.
Fossilfreie Wertschöpfungskette
Bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks werden nicht nur die eigenen Betriebsabläufe berücksichtigt, sondern auch die Emissionen der zugekauften Energie und Betriebsmittel bzw. Rohstoffe. Ein Großteil der Emissionen bei der Lebensmittelproduktion entsteht in der Landwirtschaft. Im Acker-, Obst- oder Gemüsebau wiederum ist der zugekaufte Stickstoff(N)-Dünger für etwa 30 % der Emissionen verantwortlich.
CO2-reduzierte Düngemittel werden aus grünem Ammoniak produziert und sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Lebensmittelproduktion. Ihr Einsatz kann den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln um bis zu 15 % senken. Die Düngemittel lassen sich in Anbauprogramme integrieren und mit anderen Klimaschutz-Maßnahmen kombinieren. So entsteht mit der Zeit eine fossilfreie Wertschöpfungskette.
Was sind CO2-reduzierte Düngemittel?
Für die Herstellung von Stickstoff-Düngern wird Ammoniak benötigt. Dieses wird derzeit noch unter Verwendung von fossilen Brennstoffen produziert, wodurch erhebliche Mengen an CO2 freigesetzt werden. Dagegen wird Ammoniak für CO2-reduzierte Düngemittel auf Basis von erneuerbarer Energie hergestellt, wie zum Beispiel Wasser- und Windkraft. Der für die Ammoniaksynthese notwendige Wasserstoff wird dabei mithilfe der Elektrolyse gewonnen. Das Ergebnis sind Stickstoff-Düngemittel mit einem um bis zu 90 % geringeren CO2-Fußabdruck. In Europa betreibt Yara eine Pilotanlage in Norwegen.
Abb. 2: CO2-reduzierte Dünger werden mit Wasserstoff aus der Elektrolyse produziert
Neben dem Einkauf CO2-armer Betriebsmittel gibt es weitere Möglichkeiten, die Emissionen der Pflanzenproduktion zu minimieren. Die Treibhausgase auf dem Acker entstehen zum einen durch den Energieverbrauch bei Feldarbeiten und Transport. Diese können durch die Nutzung regenerativer Energien reduziert werden. Zusätzlich entstehen Emissionen bei der Umsetzung des Stickstoffs im Boden. Diese lassen sich nicht komplett vermeiden, da es sich um ein natürliches System handelt. Sie können aber verringert werden, indem die Stickstoff-Nutzungs-Effizienz der Pflanzen erhöht wird.
CO2-Fußabdruck mit Fertigation reduzieren
Die Fertigation, also das Ausbringen des Düngers mit einem Tropfbewässerungssystem, ist dabei eine der effektivsten Methoden. Wichtig ist hierbei die Wahl von Nitrat als verlustärmste Stickstoff-Form. Nitratbasierte Dünger sind sofort pflanzenverfügbar und emittieren im Vergleich zu anderen Stickstoff-Düngern vergleichsweise wenig Ammoniak und Lachgas. Für die Fertigation sind hier YaraTera Calcinit und Produkte aus der Kristalon-Reihe die erste Wahl. Zusätzlich sichert eine ausgewogene und bedarfsorientierte Versorgung mit allen Nährstoffen den Ertrag und die Qualität. Dies ist mit der Fertigation optimal und einfach sicherzustellen. Bei der Fertigation werden immer nur kleine wöchentliche Nährstoffgaben verabreicht, die sowohl das Risiko einer Auswaschung sowie die Emissionen bei der Stickstoff-Umsetzung im Boden minimieren. Die Fertigation ermöglicht es, die Nährstoffgaben an den tatsächlichen Bedarf während der Vegetation anzupassen, und somit Qualität und Ertrag zu optimieren.
Fazit
Die Auswahl des richtigen Mineraldüngers ist ein erster und wichtiger Schritt, um den CO2-Fußabdruck gartenbaulicher Produkte zu senken. Entscheidend sind hierbei eine emissionsarme Produktion und eine hohe Stickstoff-Effizienz. Darüber hinaus gilt es, mit einer ausgewogenen Ernährung und einer vegetationsbegleitenden Anpassung an den tatsächlichen Bedarf der Pflanzen die Stickstoff-Verluste auf dem Acker so gering wie möglich zu halten. Das System der Fertigation ist eine der effektivsten Methoden, um die Stickstoff-Verluste zu minimieren.