July 08, 2025
CO2-Reduzierung in der Landwirtschaft macht Schule – Neuer Kooperationsansatz zwischen Yara und der Warengenossenschaft RAISA eG
Das Projekt erfasst CO2-Daten direkt am Feldrand - präzise und praxisnah. Diese werden systematisch mit modellbasierten Vergleichswerten und Vorjahresdaten ähnlicher Flächen abgeglichen, um fundierte Aussagen zur tatsächlichen CO2-Reduktion zu ermöglichen. Das CO2-reduzierte Erntegut bleibt dabei vorrangig in der eigenen Wertschöpfungskette der RAISA eG – etwa im Futterbau sowie in der Veredelung – und sorgt so für nachhaltige Kreisläufe. Der Fokus liegt nicht nur auf Weizen oder Getreide allein: Auch Mais, Kartoffeln und Grünlandflächen sind Teil des Projekts.
Projektstart in diesem Frühjahr
Mit Beginn der diesjährigen Düngesaison hat Yara den Stickstoffdünger Yara Bela Sulfan Climate ChoiceTM Renewable mit Nitrifikationshemmern geliefert. Dieser Mineraldünger zeichnet sich durch einen niedrigeren CO2-Fußabdruck aus, denn das Vorprodukt Ammoniak wird mithilfe von erneuerbaren Energien produziert. Mit dem Einsatz in unterschiedlichen Kulturen wird eine CO2-Reduktion von rund 30% angestrebt. Dafür ist es wichtig, auch die Stickstoffverluste auf dem Feld zu minimieren. Durch eine präzise, standortangepasste Stickstoffdüngung im Sinne des Precision Farming – ergänzt durch den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren, Schwefel, Blattdüngern und Biostimulanzien – kann die Effizienz der Stickstoffnutzung deutlich verbessert werden. Gleichzeitig lassen sich Ertrag und Produktqualität nachhaltig absichern oder sogar steigern.
Landwirtschaft und Klimawandel
Etwa 9% der in Deutschland emittierten Treibhausgasemissionen stammen aus der Landwirtschaft. Gleichzeitig spüren die Landwirte die Folgen des Klimawandels bereits deutlich – etwa aufgrund zunehmender Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürreperioden oder Starkregen. Auf nationaler und europäischer Ebene sind konkrete Zielvorgaben zur Reduzierung der Emissionen formuliert: So sieht der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung eine Minderung der THG-Emissionen im Agrarsektor um 32-35 % bis zum Jahr 2030 gegenüber 1990 vor. Auch der Green Deal der EU sowie die Farm-to-Fork-Strategie, setzen ambitionierte Reduktionsziele, unter anderem in Bezug auf den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.
Um diese Ziele zu erreichen, entstehen zunehmend kooperative und praxisnahe Projekte entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette. Sie spüren entlang der Food Value Chain – von der Produktion bis zum Konsum – zentrale Stellschrauben zur Emissionsminderung auf.
Partnerschaften sind unerlässlich
Yara und RAISA eG freuen sich beidseitig über das neue Projekt. Es gibt viele Hebel zur Reduzierung von CO2-Emissionen in der Landwirtschaft. Und deswegen hat die RAISA eG auch weitere Akteure mit ins Boot genommen wie z.B. die KWS, die bei der Bilanzierung und Auswertung unterstützt und bereits bei früheren Nachhaltigkeits-projekten mit der RAISA eG zusammengearbeitet hat.
Kooperation auf landwirtschaftlicher Ebene
Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Landwirten ist Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg. Beide Seiten sind in enger Abstimmung. Ein gemeinsam definierter Projektplan zur Vorgehensweise wie auch zum Einsatz von digitalen Präzisionstechnologien liegt vor und wird sukzessive in die alltägliche Praxis integriert.
„Wir wünschen uns noch mehr Partner, z.B. aus der Lebensmittelproduktion und dem -handel an unserer Seite, die unseren Ansatz mittragen und unterstützen. Nur durch die gemeinsame Anstrengung bekommen wir die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung in die Köpfe aller Beteiligten und sorgen so für mehr Akzeptanz. Ebenso ist es notwendig, dass wir entlang der Wertschöpfungskette signalisieren, dass die Landwirtschaft an Lösungen arbeitet,“ meint Joachim Nagel, Innenleitung RAISA eG.
Politischer Wille
„Wir sehen, dass die gesamte Food Value Chain aufgefordert ist, ihren CO2-Fußabdruck zu senken,“ ergänzt Yara Geschäftsführer Deutschland Marco Fleischmann. „Zunehmende Kooperationen sind die richtigen Ansätze, um zu zeigen, dass es funktioniert. Wir stehen aber aktuell noch vor großen Herausforderungen in der Vermarktung und Nachfrage durch den Lebensmitteleinzelhandel, da Verbraucher ein CO2-reduziertes Produkt im Lebensmitteleinzelhandel noch gar nicht erkennen können. Hier ist die Politik gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wir unsere nachweislichen Erfolgsmodelle breiter ausrollen können.“
CO2 -Fußabdruck von Stickstoffdüngemitteln
Schon heute haben die nitrathaltigen Mineraldünger von Yara, die in der Europäischen Union und in Norwegen hergestellt werden, einen um etwa 55-60 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als die meisten vergleichbaren Nicht-EU-Düngemittel dank Yaras Katalysatortechnologie. Dieses, von Yara entwickelte, katalytische Verfahren wird inzwischen auch von anderen Düngemittelherstellern eingesetzt und reduziert die Emissionen in Europa um rund 30 Millionen Tonnen jährlich.
Yara Climate ChoiceTM Renewable-Düngemittel mit geringerem CO2-Fußabdruck können aus verschiedenen erneuerbaren Quellen gewonnen werden, z. B. durch Elektrolyse von Wasser mit erneuerbarem Strom oder aus Biomethan. Sie senken den CO2-Fußabdruck des Düngers um weitere 75-90%. Die Berechnungen des CO2-Fußabdrucks der Yara-Dünger werden von unabhängigen Dienstleistern für Qualitätssicherung und Zertifizierung verifiziert. Yara arbeitet an allen Produktionsstandorten daran, die verbleibende Klimabelastung zu reduzieren, indem es beispielsweise die Verwendung von recycelten Nährstoffen ermöglicht, recyceltes Plastik für die Big Bags einsetzt sowie die Energieeffizienz ihrer Produktionsanlagen stetig verbessert.
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Pressekontakt:
Yara Deutschland
Mechthild Mohr
mechthild.mohr@yara.com
+49 151 169 54754
Was ist der CO2 -Fußabdruck?
Der CO2-Fußabdruck stellt die Summe der Treibhausgase dar, die bei dem Produktionsprozess entstehen. Kohlendioxid (CO2) wird dabei als Referenz verwendet. Wie stark sich die verschiedenen Treibhausgase auf die Klimaerwärmung auswirken, wird in CO2-Äquivalente (CO2 eq) umgerechnet.