September 03, 2021

Marktnewsletter: Hohe Produktionskosten lassen Düngerpreise steigen

Bereits im Mai hatten wir über ein relativ hohes Preisniveau bei Stickstoffdüngern berichtet. Nun haben die Preise nochmals stark angezogen. Mit weiteren Preissteigerungen ist zu rechnen. Was sind die Gründe dafür?

Der für Europa wichtige Harnstoffpreis in Ägypten ist seit Mitte Mai um 20 % gestiegen. Zudem war die Einlagerungsbereitschaft in Deutschland und auch in Europa bislang geringer als in den Vorjahren. Dies spiegelt sich auch in den niedrigen Ablieferungszahlen im Juli wieder. Sie lagen 30 % unter den Vorjahreslieferungen. Das bedeutet, dass noch deutlich mehr Stickstoffdünger bis zum Frühjahr eingelagert werden muss. Aktuell liegen wir hier im Vergleich zum vergangenen Jahr noch deutlich zurück.

Warum sind die Preise für Stickstoffdünger gestiegen?


Ein Grund für den starken Preisanstieg war eine starke Nachfrage in den vergangenen Monaten aus Indien. Indien ist weltweit der wichtigste Importeur für Stickstoffdünger. Gleichzeitig hat China – ein wichtiger Exporteur für Stickstoffdünger – wesentlich weniger Dünger exportiert, um die ebenfalls hohe Nachfrage im Inland zu bedienen. Zudem
sind die Produktionskosten gestiegen, was wiederum mit dem Gaspreis zusammenhängt. Die Kosten für Gas machen ungefähr 80 % der Produktionskosten von Stickstoffdüngemittel aus. Im Mai 2020 lag der Gaspreis noch unter 2 USD/MMBtu. Im Vergleich dazu war in diesem Jahr der Gaspreis Ende Mai schon viermal so hoch. Und er ist seitdem nochmal um 50 % gestiegen. Er liegt jetzt aktuell bei 18 USD/MMBtu.

Yara News Marktnewsletter September 2021_Grafik_730px.png

Was sollten Landwirte, die sich bisher noch nicht mit Stickstoffdüngern eingedeckt haben, tun?

Ich rate Landwirten, sich weiter mit dem Düngermarkt zu beschäftigen und
Schritt für Schritt weitere Mengen zu kaufen. So gehen Sie auf Nummer
Sicher und verringern das Risiko zu teuer gekauft zu haben. Zusätzlich zu
den bereits beschriebenen Faktoren erhöhen sich aktuell auch die Logistikkosten weiter. Beispielhaft kostet der Transport von Stickstoffdüngern aus Ägypten an wichtige europäische Importhäfen mittlerweile 55 USD/t. Der Preis hat sich damit seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Das bedeutet für Landwirte ebenfalls höhere Kosten in den nächsten Wochen, da Europa generell auf Importe aus anderen Ländern angewiesen ist.

Marco Fleischmann, Yara GmbH & Co. KG, Commercial Manager Deutschland, Benelux, Schweiz

Hier finden Sie den Marktnewsletter als pdf-Datei zum Download. 

Hören Sie dazu auch unseren aktuellen Marktpodcast: 

Zum Marktpodcast

Sie möchten ein Angebot für eine LKW-Ladung Yara-Dünger in Big Bags anfordern? Dann nutzen Sie noch unsere online Aktion bis zum 15.9.2021

Hier Angebot einholen