Mai 06, 2020

Marktnewsletter: Rückläufige Preise am internationalen Düngermarkt - Jetzt eine Teilmenge kaufen

Was gilt es beim Düngerfrühbezug zu beachten? Wie hat sich der Düngermarkt angesicht der neuen Düngeverordnung verändert?

Zwischen Oktober und dem Beginn der Frühjahrsdüngung gab es einen Preisanstieg auf den internationalen Düngermärkten. Ab Mitte April wurden die Notierungen wieder schwächer.
Die Ablieferungen in Deutschland im aktuellen Düngerjahr (1. Juli 2019 bis 31. März 2020) liegen 7 % über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (Abbildung 1). Vor allem die effizienten Nitratdünger, Stickstoff-Schwefeldünger und Mehrnähstoffdünger wurden mehr nachgefragt. Harnstoff ist hingegen als Düngemittel in Deutschland rückläufig.

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Hier wurden 6 % weniger abgesetzt als im Vorjahr. Über einen längeren Zeitraum gesehen geht der Harnstoffabsatz um etwa 40 % in Deutschland zurück.

Warum setzen die Landwirte weniger Harnstoff ein?

Die neue Düngeverordnung mit strengeren Stickstoff-Obergrenzen pro Flächeneinheit bewirkt, dass die Landwirte effizientere Düngerformen wählen. Zudem ist der Harnstoffeinsatz teurer geworden. Der Grund: Seit dem 1. Februar besteht die Pflicht, Harnstoffdünger zu verwenden, die mit einem Urease-Inhibitor versehen sind – sofern sie nicht direkt nach der Ausbringung eingearbeitet werden.

Das sollten Sie beim Düngerfrühbezug beachten

Nach den Niederschlägen der vergangenen Woche steht nun die dritte Gabe im Getreide und die Grünlanddüngung an. Insbesondere Im Getreide lohnt es sich aufgrund der gestiegenen Getreidepreise, das Ertragspotential mit einer effizienten Nitratdüngung mit Schwefel voll auszuschöpfen. Hierbei sollten Sie natürlich die gesetzlichen Vorgaben berücksichtigen.

Vorhersagen zu Preisentwicklungen sind immer mit einer großen Unsicherheit behaftet wie auch die aktuelle Entwicklung der Börsenkurse zeigt. Deshalb empfehlen wir Landwirten seit Jahren, ihre Düngemitteleinkäufe zu splitten – ähnlich wie beim Verkauf ihrer Ernteprodukte. Sie können zum Beispiel ein Drittel der Düngemittel zu Beginn der Einlagerungsphase von Mai bis Juli, ein Drittel im Herbst und ein Drittel im Frühjahr kaufen. Über die Jahre hat sich ein solches Splitting als Maßnahme zur Risikominimierung bewährt.

Der über die vergangenen Wochen eingetretene Nachfragerückgang an den internationalen Märkten mit den einhergehenden rückläufigen Preisen könnte ebenfalls eine gute Gelegenheit zum Kauf einer ersten Teilmenge für das kommende Frühjahr sein. Wie Abbildung 2 zeigt, schätzen Marktbeobachter, dass die Düngerpreise im Verlauf des Jahres wieder steigen.

Wir empfehlen für die erste Teilgabe unseren nitrathaltigen Stickstoff-Schwefeldünger YaraBela Sulfan. Wegen seines optimalen Stickstoff-Schwefel-Verhältnisses eignet er sich für die erste Gabe in vielen Kulturen. Daher sollten Sie den Dünger zuerst kaufen – auch wenn Sie Ihren Einkauf splitten. Ein Harnstoffdünger ist für die frühzeitige Einlagerung eher ungeeignet, da sich der in vielen Fällen gesetzlich geforderte Inhibitor während der Lagerung abbaut. Somit kann es sein, dass der Inhibitor im Frühjahr zum Einsatzzeitpunkt nicht mehr ausreichend wirkt.

 

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Wie sollte ein Mineraldünger gelagert werden, damit er sich im Frühjahr gut streuen lässt?

Eine sorgfältige Düngerlagerung ist die Voraussetzung, um die Düngerqualität zu sichern und eine hohe Verteilgenauigkeit im Frühjahr zu erreichen. Dazu gehört insbesondere eine Abdeckung des Haufwerks mit einer luftundurchlässigen Folie. Mithilfe von Big Bags lässt sich ebenso die Düngerqualität hervorragend sichern. Zugleich ist es so möglich, verschiedene Düngersorten auf kleinerem Raum zu lagern. Je nach Region bieten wir auch sogenannte Kombiladungen an. Dabei werden unterschiedliche Düngersorten im Big Bag auf einem LKW geliefert. So können Sie einfach und effizient unterschiedliche Düngersorten gezielt nach dem Nährstoffbedarf der jeweiligen Kulturen einsetzen.

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