November 13, 2023

Pressemitteilung Agritechnica 2023

Auf der Pressekonferenz Im Rahmen der Agritechnica 2023 informierte die Yara GmbH & Co. KG über digitale Neuheiten und Tools rund um das Thema Düngung sowie über ein Projekt zur Reduzierung des CO2-Fußabdruckes mit grünem Dünger.

Digitalisierung und Klimaschutz

YaraPlus, die neue All-in-One-Plattfom rund um die Düngung aus dem Hause Yara, war als eine der wichtigsten Innovationen des internationalen Düngemittelunternehmens auch auf dem Messestand sehr präsent. Die neue Plattform wurde von Dr. Ulrich Ortseifen, Marketing & Agronomy Manager bei Yara Deutschland vorgestellt. Sie bündelt künftig alle digitalen Tools des Unternehmens. Darunter die Apps Atfarm, GrassN, Tankmix und weitere Serviceangebote. Pünktlich zur Anbausaison 2024, wenn YaraPlus an den Start gehen wird, können Nutzer mit nur einem Login auf alle Funktionen des digitalen Angebotes zugreifen. Mehrfacheingaben oder verlorene Daten gehören der Vergangenheit an. „YaraPlus wird die Arbeit effektiver, einfacher und zeitsparender machen“, zeigte sich Ortseifen überzeugt.

Der persönliche Begleiter durch die Düngesaison

Neben dem Zugang zu den bewährten Yara-Apps sind mit dem Login auch weitere Funktionen abrufbar, erklärte Ortseifen. Sei es die Suche nach dem richtigen Produkt, das Anfordern eines Angebotes oder eine feld- oder kulturspezifische Beratung – YaraPlus wird so zum persönlichen Begleiter durch die Düngesaison. Im Detail beinhaltet die neue Plattform die folgenden Tools:

Atfarm: Mit den in der App abrufbaren Satellitendaten haben Landwirte ihre Bestände

immer im Blick. Verfügbar sind verschiedene Karten, darunter Biomassekarten, Stickstoff-Aufnahmekarten und Karten für die teilflächenspezifische Düngung. Die neue „Wolkenfrei“-Technologie macht es nun auch an bewölkten Tagen möglich, die aktuelle Entwicklung des Pflanzenbestandes einzuschätzen. Zudem kann mit der Smartphone-basierten N-Fotoanalyse und dem handlichen „N-Tester BT“ auch direkt im Pflanzenbestand der Stickstoffbedarf ermittelt werden.

 GrassN: Die GrassN-App ist ein kostenloses digitales Tool für die Verwaltung der gesamten Grünlanddüngung. Sie basiert auf aktuellen und schlagspezifischen Informationen und gibt Empfehlungen für die mineralische und organische Düngung. Das Programm hilft bei der Überwachung des Bestandswachstums und der Entwicklung der Rohproteingehalte. So lässt sich der optimale Schnittzeitpunkt auf einen Blick erkennen.

Serviceangebote und agronomische Unterstützung

Auch die App Tankmix, mit der schnell und einfach Mischbarkeiten von YaraVita-Produkten (Blattdünger) untereinander sowie mit Pflanzenschutzmitteln abgefragt werden können, steht kostenlos in YaraPlus zur Verfügung. Das gilt ebenso für den Service BigBagweg, ein Angebot von Yara für Landwirte innerhalb Deutschlands, leere Großgebinde von Yara-Düngemitteln kostenlos abholen zu lassen. Nicht zuletzt finden sich auf der Plattform auch das Bonusprogramm Yara Premium sowie die bekannten Podcasts und Newsletter. Für interessierte Landwirte, fügte Dr. Ortseifen abschließend an, ist die Registrierung vor dem Start im Februar 2024 bereits jetzt unter yaraplus.de möglich.

Wolkenfrei auf Knopfdruck

Anschließend stellte Dr. Ulrich Ortseifen eine neue, in Atfarm integrierte Technologie von Yara näher vor. Das Problem ist bekannt: Wolkenbedeckung schränkt die Nutzung von Echtzeit-Satellitenbildern ein. Gerade in den wachstumsintensiven Monaten Februar bis Mai liegt die Anzahl bewölkter Tage im statistischen Langzeitmittel zwischen 18 und 21 pro Monat. Der ausgefeilte Algorithmus sei nun in der Lage, basierend auf dem letzten zurückliegenden wolkenfreien Bild auch an bewölkten Tagen aktuelle Stickstoff-Aufnahmekarten zu errechnen. Das System bedient sich dabei täglicher Strahlungs-, Temperatur- und Feuchtigkeitsdaten, verrechnet in einem Pflanzenwachstums-Modell. Die Funktion wird im nächsten Frühjahr in die App Atfarm integriert. Zunächst beschränkt auf Winterweizen, werden schnell auch für weitere Kulturen Modelle fertiggestellt. 

Klimaschutz als zentrale Herausforderung

Marco Fleischmann, Geschäftsführer von Yara Deutschland, ging im Anschluss auf ein weiteres Thema ein, dem Yara derzeit große Aufmerksamkeit widmet. Für das Ziel, die Lebensmittelerzeugung nachhaltiger zu gestalten, hat das Unternehmen eine Partnerschaft entlang der Lebensmittelproduktionskette angestoßen. Der im August 2023 unterzeichnete Kooperationsvertrag zur Dekarbonisierung im Getreideanbau mit der Bindewald & Gutting Mühlengruppe und Harry Brot sieht den Einsatz von grünem Dünger vor. In dem Projekt sollen auf 1.600 ha Anbaufläche ca. 9000 t Mehl und daraus 297 Mio. Brötchen produziert werden. Der dabei eingesetzte Dünger wird aus grünem Ammoniak produziert. Dieses wird ausschließlich mit regenerativen Energien hergestellt, sodass der grüne Dünger einen um bis zu 90 % niedrigeren CO2-Fußabruck im Vergleich zum herkömmlich produzierten Dünger aufweist. Sein Einsatz kann den CO2-Fußabdruck des erzeugten Getreides um bis zu 30 % und den CO2-Fußabdruck der daraus hergestellten Brötchen um bis zu 15 % verringern. Zusätzliche Maßnahmen wie zum Beispiel die teilflächenspezifische Düngung können die Emissionen noch weiter reduzieren.

„Klimaschutz wird immer wichtiger“, ergänzte Marco Fleischmann, und sei eine zentrale Herausforderung für Landwirtschaft und Agrarindustrie. Schließlich wolle die Bundesregierung bis 2030 den Treibhausgasausstoß um mindestens 65 % reduzieren – wofür die Emissionen in der Landwirtschaft auf 56 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente sinken sollen. Auch Verbraucher fordern laut einer Studie des Markt- und Sozialforschungsinstitutes Ipsos mehr Klimaschutz: 74 % der Befragten wünschen sich demnach, dass Lebensmittelunternehmen die Emissionen ihrer Produktion reduzieren sollen, 72 % bevorzugen klimafreundliche Lebensmittel, 53 % würden mehr für Lebensmittel bezahlen, die ohne fossile Brennstoffe produziert wurden, und 70 % wünschen sich die Angabe des CO2-Fußabdrucks auf dem Etikett.

CO2-Minderungspotenzial bei Produktion und Ausbringung

Produktion und Ausbringung mineralischer Düngemittel, erläuterte der Geschäftsführer weiter, beinhalten das größte Minderungspotenzial für CO2-Emissionen in der Getreideproduktion. Europäische Produkte weisen bereits heute dank der Verwendung von Katalysatoren zur Abscheidung von Lachgas um 40 bis 50 % geringere Emissionen auf. Durch das Abscheiden und Speichern von CO2 könnten die Emissionen um weitere 60 bis 70 % reduziert werden. Die Nutzung von erneuerbaren Energien schließlich erlaube Emissionsminderungen um bis zu 90 %.

Gemeinsam mit einer Steigerung der Stickstoffnutzungseffizienz durch die Pflanze komme man so dem Ziel der klimaschonenden Backwarenproduktion ein gutes Stück näher.

YaraFX Insight bringt Yaras Expertise auf digitale Plattformen

Zu den in Hannover präsentierten Neuheiten zählt auch YaraFX Insight. Nach den Worten von Dr. Ulrich Ortseifen soll diese landwirtschaftliche API (Application Programming Interface oder Schnittstelle) digitale Yara-Angebote und das Fachwissen im Bereich Pflanzenernährung breit zugänglich machen. Integriert in bereits von Landwirten genutzte Plattformen, erlaubt sie im gewohnten Umfeld den Zugriff auf Tools und Serviceangebote von Yara. Nach Ortseifens Worten soll YaraFX Insight dazu beitragen, die Komplexität der AgTech-Welt zu reduzieren, in der Tausende von Anwendungen nur wenige Funktionen bieten. Ziel sei, den Landwirt dort zu erreichen, wo er sich bereits befindet. Über die Schnittstelle sei das gesamte Portfolio an Anwendungen integrierbar: Düngeplanung, Biomasse- sowie N-Aufnahmekarten, In-Field-Messungen wie N-Tester oder Fotoanalyse, Applikationskarten, GrassN-App, Tankmix oder CO2-Rechner.

 

Über Yara:

Yara ist ein weltweit führender Hersteller von Düngemitteln für die Agrarbranche. Mit über 17.000 Mitarbeitern weltweit und einer über 100-jährigen Erfahrung ist Yara ein verlässlicher Partner für Landwirte auf der ganzen Welt. Das norwegische Unternehmen setzt sich für eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft ein und entwickelt innovative Lösungen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu reduzieren.

 

Pressekontakte:

Anna Krüger 

YARA GmbH & Co. KG 

Hanninghof 35 

48249 Dülmen 

Telefon: +49 (0) 2594 / 798-131

Telefax: +49 (0) 2594 / 798-455 

E-Mail: anna.krueger@yara.com

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