Juli 27, 2023

Was uns unterscheidet: Yara’s Düngerproduktion wird immer umweltfreundlicher

Auf unsere Videos und Podcast in den sozialen Medien bekommen wir viele Reaktionen, Bemerkungen und auch Rückfragen. So auch auf unser Informationsvideo zur Düngemittelproduktion auf YouTube.

Da es sich um eine ganz besonders spannende Frage handelt, haben wir sie hier nochmal für Sie aufgegriffen und die Antwort erläutert. 

Und zwar fragte ein Chemie Grundkurs in der 11. Jahrgangsstufe:  Mit Hilfe welches Verfahrens gewinnen Sie während der Düngemittelproduktion bzw. der chemischen Reaktionen die im Video genannte elektrische Energie? Und für welche Dinge wird diese gewonnene Energie dann verwendet?  

 

Darauf antwortete unser Werksleiter aus dem Yara Werk Rostock-Poppendorf - Dr. Thomas Schmitz: 

In der Düngeproduktion wird Energie sowohl für die Herstellung der Ausgangsstoffe als auch für deren Weiterverarbeitung benötigt. Wir arbeiten intensiv daran, den Anteil erneuerbarer Energien immer weiter zu erhöhen. Dafür gibt es feste Vorgaben, vor allem im Mutterland Norwegen. Yara hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften. 

Werk Rostock mit Versuchsfeld-600.jpg

 Für die Produktion von Ammoniak (NH3) mit dem Haber-Bosch-Prozess nutzen wir Erdgas als Rohstoff. Das Erdgas ist zugleich Energie- und Wasserstoffquelle. Die Reaktion von Wasserstoff und Stickstoff zu Ammoniak verläuft exotherm. Die freigesetzte Energie wird zur Erzeugung von Dampf genutzt, der wiederum zum Antrieb von Kompressoren verwendet wird.  

Mittelfristig wird das Erdgas durch Wasserstoff ersetzt, welches mit Hilfe von Wasser- und Windkraft gewonnen wird, um die CO2-Emission weiter zu senken. Der Wasserstoff stammt aus der Elektrolyse, die mit regenerativem Strom betrieben wird. Aus diesem grünen Wasserstoff wird dann sogenanntes Grünes Ammoniak produziert.  

Das Ammoniak wird mit Zuschlagstoffen versehen und zu unseren Qualitätsdüngern weiterverarbeitet. Dazu wird das Ammoniak zunächst zu Salpetersäure umgewandelt. Dies geschieht nach dem sogenannten Oswald-Verfahren durch katalytische Verbrennung mit Luftsauerstoff. Auch dieser Prozess verläuft unter Freisetzung großer Dampfmengen, der wiederum Generatoren zur Stromerzeugung antreiben.  

Zurzeit nutzen wir noch die örtlichen Energieangebote. Am Standort Rostock wird allerdings heute bereits ein Drittel des Strombedarfs über die Erzeugung von Windkraft durch auf dem Werkgelände betriebene Windmühlen abgedeckt. In den kommenden Jahren soll durch effiziente Nutzung der Prozessabwärme ein Stromüberschuss und damit eine CO2-freie Produktion ermöglicht werden. Wird darüber hinaus als Ausgangsstoff Grünes Ammoniak verwendet, so können wir in naher Zukunft klimaneutralen Stickstoffdünger produzieren. 

In Norwegen ist bereits jetzt der Anteil an erneuerbaren Energien im Stromangebot sehr hoch und in Europa führend mit über 74 %. Ein großer Teil unserer Ammoniak- und Düngerproduktion findet in Norwegen statt.