Februar 28, 2023

Auf den ersten Schnitt kommt es an

Damit Ihr Grünland qualitativ hochwertiges Grundfutter liefert, sollten Sie es frühzeitig mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Denn gerade zu Beginn wird der Grundstein für gute Erträge und Qualitäten gelegt. Wichtig hierbei sind vor allem die richtigen Nährstoffe in der passenden Kombination und Form.

Das vergangene Jahr war deutlich von Trockenheit geprägt. Zwar ließ sich das Futterdefizit dank der letzten Schnitte noch ausgleichen. Dennoch sollten Sie sich nicht auf Ihren vollen Silos ausruhen. Beugen Sie stattdessen lieber vor und investieren Sie in ihr Grünland. Denn hochwertiges Grundfutter ist die kostengünstigste Quelle für Energie in der Futterration. Dies zeigt auch eine Berechnung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Tabelle). 

Grundfutter liefert preiswert Energie und Eiweiß

Warum ist gerade zu Beginn die Versorgung mit sofort verfügbaren Nährstoffen wichtig

Die Pflanzen starten mit dem Wachstum schon bei einer Temperatur von 5°C Celsius. Kurztagsbedingungen und ausreichend Wasser sorgen dafür, dass die Pflanzen reichlich Triebe bilden. Jedoch kann die Nährstoffnachlieferung aus den Böden oft nicht mit dem Wachstum der Pflanzen Schritt halten. Der Grund dafür liegt in den noch kühlen Bodentemperaturen. Die Mikroorganismen im Boden beginnen erst bei wärmeren Temperaturen damit, die Nährstoffe zu mineralisieren. Daher stehen die bereits im Boden vorhandenen oder organisch gedüngten Nährstoffe den Pflanzen noch nicht zur Verfügung – dies gilt vor allem für den ersten Aufwuchs. Dabei besteht gerade beim ersten Schnitt das höchste Ertragspotential mit den besten Qualitäten. 

Hier schafft eine frühzeitige mineralische Stickstoff-Schwefel Düngung Abhilfe. So können die Pflanzen die Winterfeuchte noch gut für die Bildung von Ertrag und Qualität nutzen. Besonders empfehlenswert sind hierfür Mineraldünger, die gleich beide Nährstoffe in dem richtigen Verhältnis zueinander enthalten (N:S= 4:1). So bringen Sie immer die passende Nährstoffmenge aufs Feld. Denn Stickstoff und Schwefel ergänzen und fördern sich gegenseitig in Ihrer Wirkung. So erzielen Sie das beste Ergebnis. 

Die Grünlanddüngung rechnet sich 

Das sich die Grünlanddüngung sogar bei höheren Düngerpreisen lohnt, zeigt ein Praxisversuch. Hierbei wurden zwei Varianten miteinander verglichen:

  1. Es wurde Gülle gedüngt und zusätzlich mineralisch Nährstoffe ergänzt.
  2. Es wurde nur Gülle ausgebracht.

Die 72 kg Stickstoff je ha und die 22 kg Schwefel je ha wurden in Form eines mineralischen Grünlanddüngers ausgebracht. Dies sorgte im Versuch für 230 kg/ha mehr Rohprotein und für einen um rund 750 kg/ha höheren Trockenmasseertrag. Der Zukauf von z.B. Sojaschrot zum Ausgleich der fehlenden Rohproteinerträge überstieg die Kosten der Düngung bei weitem.  

Fazit 

Auch bei einem höheren Preisniveau für Dünger rentiert sich die Grünlanddüngung. Das eigene Grundfutter ist immer noch günstiger als der Zukauf von Soja. Reduzieren Sie daher die Grünlanddüngung nicht allein auf kurzfristige monetäre Effekte. Eine ausgewogene, mineralische Ergänzungsdüngung mit Stickstoff und Schwefel fördert die Bildung hochwertiger Gräser und Kräuter. Damit verbessert sich der Futterwert des Grünlandbestandes langfristig. So steigern Sie letztendlich die Milchleistung aus dem Grundfutter.