Gleichmäßiges Streuen - Warum verdient das Ihre Aufmerksamkeit?

Zweischeiben-Zentrifugalstreuer haben unterschiedliche Streubilder. Sie variieren abhängig von Konstruktionsprinzip und einstellbaren Größen wie Position, Länge, Neigung und Drehzahl der Schaufel.

Streubilder näher betrachtet

 

Ein typisches Streubild eines modernen Zentrifugalstreuers.

 

Die Streubilder moderner Hochleistungsstreuer werden auf Prüfständen mit Computertechnologie gemessen und optimiert. Die exakte Verteilung des Düngers entlang der Fahrspur und senkrecht dazu kann für unterschiedliche Parameter gemessen und simuliert werden. Abbildung 1 zeigt die Momentaufnahme eines typischen Streubilds. Der rote Pfeil gibt die Bewegung des Traktors an. Der Dünger wird in einem charakteristischen sichelförmigen Muster gestreut. Die ausgebrachte Düngermenge variiert zwischen niedrig (blau) und hoch (rot).

Variationskoeffizienten bestimmen

 

Das Überlappen einzelner Streubilder führt zu einer mehr oder weniger gleichmäßigen Verteilung des Düngers im Feld. Der Variationskoeffizient ist das Maß für die Variabilität der ermittelten Ausbringungsmengen.

 

Der Variationskoeffizient (VK) kann durch Testen auf dem Acker bestimmt werden. Moderne Prüfstände ermöglichen jedoch wesentlich genauere Computersimulationen von Streuprofilen und Variationskoeffizienten. Ist das Streubild einer gegebenen Düngemittel-/Streuerkonfiguration einmal erfasst, lässt der Computer diese Bilder überlappen, während der (virtuelle) Traktor sich vorwärts bewegt (Abbildung 1). Die Profile aufeinanderfolgender Fahrspuren werden dann kombiniert, um das Gesamt-Streubild sowie den zugehörigen Variationskoeffizienten zu bestimmen (Abbildung 2).

 

Streubarkeit des Düngers

 

 Vergleich von Streuprofilen bei identischer Arbeitsbreite von 32 Metern. Das Dreiecksprofil ist wesentlich unanfälliger gegen Störungen als das Trapezprofil.

Unterschiedliche Düngerqualitäten führen zu unterschiedlichen Streubildern. Unter optimalen Bedingungen kann eine gleichmäßige Streuung sowohl mit dreieckigen als auch mit trapezförmigen Streuprofilen erreicht werden. Allerdings sind sie nicht in gleicher Weise unempfindlich gegen Störungen wie Spurabweichungen oder Wind. Abbildung 3 zeigt ein dreieckiges und ein trapezförmiges Streuprofil sowie die zugehörigen Variationskoeffizienten (VK) als Funktion der Arbeitsbreite.

 

  • Im Fall des Dreiecksprofils wurden die Streuparameter für eine Arbeitsbreite von 32 Meter gewählt. Bei dieser Breite erreicht der Variationskoeffizient ein Minimum. Sogar bei Abweichungen von der aktuellen Arbeitsbreite von +/- 3 Meter ist die Variation nicht größer als 5 %. 
  • Im Fall der Trapezkurve wurde die Arbeitsbreite ebenfalls auf 32 Meter eingestellt. Allerdings führt dieselbe Spurabweichung zu einer wesentlich höheren Variation von mehr als 10 %.

 

Eine hohe Wurfweite alleine reicht nicht aus, um gute Ergebnisse sicherzustellen. Das Streubild hat wesentliche Auswirkungen auf die Ergebnisse. Es hängt von der Einstellung des Streuers und von den mechanischen Eigenschaften des Düngemittels ab. Bei identischen Arbeitsbreiten tendieren Dünger mit geringer Dichte zu trapezförmigen Streuprofilen, während Dünger mit hoher Dichte Dreiecksprofile begünstigen. Dünger mit hoher Dichte führen im Ergebnis daher zu weniger Streufehlern und damit zu einem besseren Streubild.