Wirtschaftliche Bedeutung

In den letzten Jahren konnte der Rapsanbau eine beeindruckende Entwicklung verzeichnen. Werden neue gesetzliche Regelungen diese Tendenz in Frage stellen?

Eine vielseitige Pflanze

Seit 4 Jahrzehnten nimmt die Rapsproduktion weltweit kontinuierlich zu, und Europa bildet dabei keine Ausnahme. Zwar wurde Raps anfänglich für die Nahrungsmittelindustrie angebaut, inzwischen dienen jedoch etwa 60 % der europäischen Rapsölproduktion als Rohstoff für erneuerbare Energien.

Die Herstellung von Biodiesel aus Biomasse wie Raps macht Sinn angesichts der beträchtlichen Reduktion der globalen Treibhausgasemissionen (THG), die sich damit im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen erzielen lässt. In diesem Sinne hat die Europäische Union 2015 eine Mindesteinsparung an THG von 35 % vorgegeben, ab 2017 und 2018 wird diese Regelung noch verschärft: dann müssen ganze 50 % bzw. 60 % eingespart warden. [7] Diese Grenzen werden allerdings schwer zu erreichen sein, selbst bei einer hocheffizienten Nährstoffversorgung für Raps.

Abbildung 1: Anbaufläche, Ertrag und Produktivität von Raps zeigen in der Europäischen Union seit 4 Jahrzehnten einen langfristigen Aufwärtstrend [1].

Erreichung der THG-Reduktionsziele

Etwa 45 % der THG-Emissionen bei der Biokraftstofferzeugung sind auf die Stickstoffdüngung zurückzuführen. Die direkten Emissionen bei der Düngemittelherstellung lassen sich durch den Einsatz von Dünger aus modernen, energieeffizienten europäischen Werken mit Lachgasbeseitung begrenzen. Die indirekten Emissionen in Verbindung mit der Düngeranwendung können durch Verwendung der effizientesten Stickstoffform und einer Ausbringung zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge reduziert werden. Effizientes Stickstoffmanagement und ausgewogene Nährstoffversorgung – diese zwei Aspekte sind von grundlegender Bedeutung, wenn die verschärften Vorgaben für THG-Emissionen aus der Biodieselproduktion mit Raps eingehalten werden sollen.