Schwefel im Boden

Der Schwefelkreislauf im Boden zeigt einige Ähnlichkeiten mit dem Stickstoffkreislauf.

Schwefel lagert in verschiedenen miteinander verbundenen Pools. Nur ein geringer Teil davon ist direkt für die Aufnahme durch Pflanzen verfügbar. Der Rest muss zunächst umgewandelt werden.
Was sind die Besonderheiten von Schwefel?

 

Kulturen mögen Schwefel

Die Pflanzenwurzeln können Schwefel nur als Sulfat (SO4 2-) aufnehmen. Pflanzen können Schwefel auch über die Blätter aus der Luft in Form von Schwefeldioxid (SO2) aufnehmen, doch ist dieser Beitrag sehr gering. Im Boden vorhandener elementarer und organisch gebundener Schwefel muss zunächst zu Sulfat umgewandelt werden, ehe er den Pflanzen zur Verfügung steht.

Schwefelquellen

Schwefel im Boden kann unabhängig davon, ob er als elementarer Schwefel, organischer Dünger oder Sulfat zugeführt wurde, nur in Form von Sulfat von den Pflanzen aufgenommen werden. Wird Sulfat direkt eingebracht, ist eine gute Verwertung gewährleistet.

Schwefel aus Mineraldüngern Mineraldünger enthalten Schwefel als Sulfat. Anders als organische Schwefelverbindungen aus organischem Dünger steht Sulfat aus Mineraldünger sofort als Nährstoff zur Verfügung und wird von den Pflanzen leicht aufgenommen. Sulfat ist im Boden gut beweglich und erreicht die Pflanzenwurzeln schnell. Die Gabe von Schwefel in einem frühen Stadium und während intensiven Pflanzenwachstums lässt sich gut mit anderen Nährstoffen, insbesondere Stickstoff, kombinieren. Streuen ist daher die übliche Praxis. Bei akutem Schwefelmangel kann Blattdüngung schnell Abhilfe schaffen. Wird elementarer Schwefelgedüngt, muss er von Mikroben im Boden zu Sulfat oxidiert werden, was Zeit braucht und eine sehr feine Vermahlung voraussetzt. Als Folge der Umsetzung hat elementarer Schwefel eine stark versauernde Wirkung.

Einträge aus der Luft Schwefel ist in der Atmosphäre hauptsächlich als Schwefeldioxid (SO2) enthalten, das aus Naturereignissen (Vulkanausbrüchen) oder menschlicher Tätigkeit (Verbrennen fossiler Brennstoffe) stammt. Schwefel aus der Luft kann von Pflanzenblättern in Form von Schwefeldioxidgas aufgenommen werden. Freilich gelangt der meiste atmosphärische Schwefel als saurer Regen in den Boden. Die Einträge sind erheblich zurückgegangen und erreichen heute selten mehr als 5 - 10 kg/ha.

Organischer Dünger Wirtschaftsdünger enthalten Schwefel im Wesentlichen in organischen Verbindungen, die erst nach Umwandlung zu Sulfat aufgenommen werden können.

Auswaschung von Schwefel Schwefel verhält sich im Boden ähnlich wie Stickstoff. Sulfat kann wie Nitrat im Winterhalbjahr ausgewaschen werden. Die Düngung muss daher auf das Pflanzenwachstum abgestimmt werden, um eine rasche Aufnahme sicherzustellen. Eine Düngung zur 1. Gabe im Frühjahr ist besonders wirksam. Eine Vorratsdüngung im Herbst wird im Allgemeinen nicht empfohlen.