Agronomische Prinzipien im Zuckerrüben-Anbau

Gewünscht sind hohe Zuckererträge pro Hektar bei gleichzeitig niedrigen Gehalten an Amino-Stickstoff, Kalium und Natrium im Rohsaft.

 

 

Ist die Konzentration dieser sogenannten Melassebildner im Rohsaft zu hoch, wird die Zucker-Ausbeute des Zuckers im Rübenkörper verringert.  Der Ertrag wird durch die aufgenommene Sonneneinstrahlung beeinflusst. Die Düngestrategie soll daher eine schnelle und frühzeitige Bestandesbildung fördern, um die Zeit vom Feldaufgang bis zum Reihenschluss durch die Blätter zu verkürzen. Die Alterung muss so weit wie möglich hinausgezögert werden. Auf diese Weise wird eine Strahlungs-Aufnahme von 90 Prozent und damit der maximale Ertrag gesichert. Das unterliegt einigen Faktoren, von denen viele - abgesehen von den gegebenen Klima- und Boden-Bedingungen - vom Landwirt gesteuert werden können. Wichtige Faktoren sind Saatbettvorbereitung, Saatgut-Qualität, Anzahl und Verteilung der Pflanzen pro Hektar, Pflanzenschutz und die Düngung.

Saatbeet

Ertragsverlust als Ergebnis der Oberboden-Verdichtung 

Die Zuckerrübe hat einen hohen Anspruch an die Saatbettbereitung. Zum einen soll der Keimling den kapillaren Wasseranschluss aus dem Unterboden erreichen können und zum anderen von oben mit Sauerstoff und Wärme versorgt werden. Das erreicht man dadurch, dass die Saatpille zwei bis drei Zentimeter tief auf einer rückverfestigten Bodendecke abgelegt wird. Darüber sollte eine krümelige Schicht aufliegen. Die Aussaat sollte erst dann erfolgen, wenn der Boden gut bearbeitet werden kann. Die Bodenstruktur kann schnell beschädigt werden, wenn sie bei Nässe befahren wird.

Boden und pH-Wert

 

Die Zuckerrübe reagiert sehr empfindlich auf den Boden-pH-Wert und wird nur dann hohe Erträge bringen, wenn sie auf einem Boden mit neutralem bis hohem pH-Wert angebaut wird. Der pH-Wert hängt von dem Bodentyp ab:      
• In sandigen Lehm- bis Tonböden sollte der pH-Wert bei 6,5 bis 7 liegen.    • Bei sandigen Böden liegt der bevorzugte pH-Wert bei 5,5 bis 6.     
• Bei Böden mit hohem organischem Anteil liegt der bevorzugte pH-Wert bei 6,2.

Die nachstehenden Abbildung zeigt, wie der pH-Wert des Bodens die Nährstoff-Verfügbarkeit beeinflusst. Bei steigenden pH-Werten wird sie insbesondere von Phosphor, Mangan, Bor, Kupfer und Zink, herabgesetzt, Die Pflanzen können die Nährstoffe nicht aufnehmen, obwohl ausreichende Mengen im Boden vorhanden sind. Um solche Mangelsituationen auszugleichen, können vor allem Mikronährstoffe über eine Blattdüngung ergänzt werden. Besonders empfindlich reagiert die Zuckerrübe auf eine Unterversorgung mit den Spurennährstoffen Bor und Mangan.

pH-Wert und Nährstoffverfügbarkeit

Ernteschutz

 

Die Zuckerrübe setzt sich schlecht gegen Unkräuter durch, insbesondere vom Feldaufgang bis zum Reihenschluss. Es dauert ungefähr zwei Monate, bis sie den Boden beschatten kann. In dieser Zeit ist es wichtig, die Bestände unkrautfrei zu halten. Häufig sind drei bis vier Herbizid-Anwendungen notwendig. Hoher Unkrautdruck hemmt die Entwicklung der Zuckerrübe, da sie um Licht und Nährstoffe kämpfen muss. Die langsamere Ausbildung der Rübe bedeutet eine geringere Blattfläche für den Zeitraum der intensiven Sonnenbestrahlung. Mit steigenden Temperaturen können sich Blattkrankheiten wie zum Beispiel Cercospora Blattflecken, Mehltau und Rübenrost entwickeln. Infizierte Bestände sollten möglichst früh mit einem Fungizid behandelt werden.

Fruchtwechsel

 

Ein hoher Anteil Zuckerrüben in der Fruchtfolge kann den Krankheits- und Schädlings-Befall stark begünstigen. Es sollte mindestens eine dreijährige Anbaupause eingehalten werden. Wichtige Schaderreger, die durch eine weite Fruchtfolge eingedämmt werden können, sind zum Beispiel Nematoden, Wurzelbrand und Moosknopfkäfer. Als positiv hat sich der Zwischenfrucht-Anbau vor der Zuckerrüben erwiesen.

Zusammenfassung der Prinzipien

  • Schaffen Sie ein gut strukturiertes Saatbeet, um eine optimale Nährstoff-, Wasser- und Sauerstoff-Versorgung zu gewährleisten.
  • Achten Sie auf ausreichenden Abstand in der Fruchtfolge.  
  • Vermeiden Sie Bodenverdichtung und Zonen mit nicht verrotteten Pflanzenresten, die das Wurzelwachstum hemmen können.  
  • Sorgen Sie für einen der Bodenart angepassten pH Wert.
  • Erstellen Sie einen Düngeplan. Sorgen Sie für eine ausreichende Versorgung mit Stickstoff, Schwefel, Kalium, Phosphat, Magnesium, Mangan und Bor.
  • Kontrollieren Sie die Blattgesundheit der Pflanzen.
  • Nutzen Sie die Tools und Services von Yara um eine Düngestrategie zu entwickeln und die Erträge zu maximieren.