August 11, 2023

Schlechte Ernteprognosen für Erdbeeren - Wie geht es jetzt weiter?

Laut der Prognose des Statistischen Bundesamtes wird der Ertrag in diesem Jahr noch geringer ausfallen als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig haben bereits die Neupflanzungen von Erdbeeren begonnen. Was gilt es hierbei zu beachten?

Die Erdbeerernte in Deutschland wird im Jahr 2023 voraussichtlich noch geringer ausfallen als im bereits verhältnismäßig schlechten Erntejahr 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten Schätzung mitteilt, erwarten die landwirtschaftlichen Betriebe eine Ernte von rund 84 700 Tonnen Erdbeeren im Freiland.

Das wäre die niedrigste Erntemenge seit 1998 (81 500 Tonnen). Damit liegt die Erntemenge voraussichtlich 14 % unter der geringen Erdbeerernte des Jahres 2022 von 98 500 Tonnen. In den Jahren 2017 bis 2022 lag die durchschnittliche Erntemenge bei 110 400 Tonnen und damit 23 % höher als die erwartete Ernte im Jahr 2023.

Erdbeerfeld

Eine Ursache für diese Entwicklung ist die Abnahme der ertragsfähigen Anbauflächen für Freiland-Erdbeeren um 7 % gegenüber dem Vorjahr auf rund 9 200 Hektar. Das ist ebenfalls der niedrigste Wert seit 1998. Zudem begann die Ernte aufgrund des relativ kühlen Frühjahrs 2023 später als üblich.

Regional wird die größte Erntemenge von Erdbeeren im Freiland mit 22 800 Tonnen in Niedersachsen erwartet, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 19 100 Tonnen und Baden-Württemberg mit 13 000 Tonnen. (Quelle Statistisches Bundesamt)

Nach der Ernte ist vor der Ernte

Das neue Erdbeerjahr hat mit der Pflanzung der neuen Kulturen bereits begonnen. Vielerorts ist sie bereits abgeschlossen oder befindet sich in den letzten Zügen.

Dies ist auch notwendig, damit die Erdbeeren noch genügend Wärme mitbekommen, um die Blüten für das nächste Jahr ansetzen zu können. Trotz oder grad wegen der vielen Niederschläge kann in diesem Jahr die Fertigation (Tropfbewässerung mit gleichzeitiger Düngung) auch bei Neupflanzungen ihre Vorzüge voll ausspielen. Durch den Regen sind die Nährstoffe zum größten Teil ausgewaschen und stehen den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Hier kann mit der Fertigation Bedarfsgerecht nachgedüngt werden.

Falls nicht vor dem Pflanzen bereits geschehen, sollten Sie sich noch einen Überblick über die Bodenbeschaffenheit machen. Dazu gehört eine Bodenanalyse. Untersucht werden sollte auf jeden Fall der pH-Wert (Optimum zwischen 5 und 6) sowie der Gehalt an Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium. Der Stickstoffgehalt ist sehr starken zeitlichen Schwankungen unterlegen, sodass eine Analyse immer nur eine kurze Momentaufnahme darstellt. Eine Untersuchung der Spurenelemente ist nur in Ausnahmefällen notwendig.

 

Unsere Düngeempfehlung für Neupflanzungen:

Zur Pflanzung im Juli (August) eine geringe Grunddüngung mit YaraMila Complex 12+11+18+2+Mikro:

200 kg je ha am besten in die Reihe gedüngt. In der ersten Woche nach dem Pflanzen nur Wasser geben.

Danach bis Ende September:

etwa 150 (100) kg/ha YaraTera Kristalon rot und etwa 150 (100) kg/ha YaraTera Calcinit abwechselnd regelmäßig fertigieren.
Die Zahlen in Klammern gelten für Pflanzungen im August.

Blattdüngung:

Drei Liter je ha YaraVita Kombiphos für eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Phosphat. Der Nährstoff regt die Wurzelbildung an uns sorgt dafür, dass die Pflanzen besser anwachsen können.

Falls Sie Ihre Erdbeerpflanzen ein weiteres Jahr beernten möchten, ist es wichtig, dass sich die Pflanzen zuvor gut regenerieren. Dies können Sie durch eine angemessene Düngung unterstützen.

Unsere Empfehlung:

Nach der Ernte rund 150 kg/ha YaraTera Kristalon rot und rund 150 kg/ha YaraTera Calcinit abwechselnd regelmäßig fertigieren – je nach Wetter bis etwa Mitte September.