März 19, 2024

Frostschutz bei Erdbeeren: Welche Methode empfiehlt sich wann?

Frostschutz ist ein wichtiges Thema. Wir haben Ihnen einige Methoden zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie Ihre Erdbeeren vor Frostschäden schützen können.

Vor allem verfrühte Kulturen sind durch Spätfröste gefährdet. Da meistens aber nur die offenen Blüten geschädigt werden, sind die Ausfälle meist nicht gravierend. Betrifft dies die A-Blüten (Königsblüten), wird der Ausfall häufig durch größere Nebenfrüchte kompensiert. Hierbei geht jedoch der Verfrühungseffekt verloren. Abhilfe schafft eine Frostberegnung.  

Mit einer Frostberegnung können Blüten Temperaturen bis –7 °C unbeschadet überstehen

Die Frostberegnung wird eingeschaltet, sobald die Feuchttemperatur abends 0.5 °C erreicht. Dieser Wert bezieht sich auf eine Messung mit einem Spezialthermometer in einer Höhe von 50 cm über dem Boden. Die Regner sollten eine Wassermenge von 3 bis 4 mm pro Stunde ausbringen. Die Sprinklerdüsen müssen für die Frostberegnung konzipiert sein. Sie können die Frostberegnung abschalten, sobald morgens die Trockentemperatur (mit einem normalen Thermometer gemessen) mindestens 30 Minuten lang 0 °C beträgt oder wärmer und sich zwischen den Blüten und der Eisschicht ein Wasserfilm gebildet hat (trübes Eis). Es muss nicht so lange beregnet werden, bis das gesamte Eis von den Pflanzen abgefallen ist. 

 

Vliesabdeckungen haben eine etwas geringere Frostschutzwirkung – dafür aber andere Vorteile 

 

Vliese lassen sich einfacher handhaben und führen nicht zu Boden-Vernässungen. In windexponierten Lagen schützen Vliese anfällige Erdbeersorten und Dammkulturen auch vor Winterfrostschäden. Hierfür können Sie ein mindestens 30 g/m² schweres Vlies verwenden oder Sie müssen Ihre Erdbeeren mit zwei Lagen leichterem Vlies abdecken. Dammkulturen sollten unbedingt abgedeckt werden. Die Herbizid-Anwendung sollte einige Tage vor dem Abdecken erfolgen. Außerdem ist es sinnvoll, den Bestand regelmäßig auf den Befall mit Feld- und Wühlmäusen zu kontrollieren. 

Wachstumsphasen und Frosthärt bei Erdbeeren

Nach dem Abdecken ist es wichtig, innerhalb kurzer Zeit für ein gutes vegetatives Wachstum zu sorgen. Ausreichend Blattmasse sorgt für eine hohe Assimilationsrate und somit für einen guten Ertrag und eine gute Qualität der Früchte. 

Neben Stickstoff sorgt vor allem in der frühen Wachstumsphase, wenn die Böden noch kalt sind, Phosphat für einen guten Start.  

 Funktionen von Phosphat: 

  • Es ist ein essenzieller Bestandteil des ATPs und damit Energietransporteur. 
  • Der Nährstoff ist bedeutend für das Wurzelwachstum im Frühjahr, damit eine gute Wasser- und Nährstoffaufnahme gesichert ist. 
  • Er sorgt für eine schnelle und gute Entwicklung des Blattapparates. 
  • Dank Phosphat können die Ertrags- und Qualitätsziele ausgeschöpft werden. 

 

Deshalb ist nach dem Abdecken eine Phosphatdüngung über das Blatt zu empfehlen. Durch eine über das Blatt applizierte geringe Menge an Phosphat ist die Pflanze wesentlich schneller in der Lage sich weiteres Phosphat und anderen Nährstoffe aus dem Boden zu erschließen.  
Die Phosphatdüngung ist ein Kick-Start für das Wurzel- und Pflanzenwachstum. 

Unsere Empfehlung: 

3 bis 5 Liter YaraVita Kombiphos je ha. 

Gleichzeitig sollte nach dem Abdecken eine Grunddüngung mit YaraMila Complex durchgeführt werden. Der hohe Nitratanteil und das wasserlösliche Phosphat sorgen für die Bildung eines guten Blattapparates. 

Als Grunddüngung sollten ca. 200 kg/ha YaraMila Complex (12-11-18) gedüngt werden. Dies gilt sowohl bei der Fertigation als auch im klassischen Anbau. 

Unsere Fertigationsempfehlung im Frühjahr: 

Bis zur Blüte werden je Hektar jeweils 25 kg YaraTera Kristalon Rot und 25 kg YaraTera Calcinit  alle vier bis sieben Tage angewendet. Je nach Witterung wird das Intervall verkürzt oder verlängert. 

Ab der Fruchtbildung düngen Sie zweimal YaraTera Kristalon Rot und einmal YaraTera Calcinit im Wechsel. Dann beginnen Sie wieder mit Kristalon Rot. Je nach Witterung und Fruchtbehang kann das Intervall verkürzt werden.

Die angegebenen Mengen sind Richtwerte, die Sie noch an die jeweiligen Bodenbedingungen anpassen sollten. Beachten Sie teilweise auch die Nmin-Gehalte vor der Pflanzung beziehungsweise im Frühjahr.