November 24, 2025

Stickstoff- und Schwefeldüngung im Raps - raus aus Schema F

In vielen Betrieben läuft die Düngung im Raps noch immer nach demselben Muster ab. Die Erträge stagnieren, die Rahmenbedingungen haben sich jedoch stark verändert.

Engere Düngevorgaben, veränderte Witterungsverläufe und ein früher Vegetationsbeginn stellen neue Anforderungen an die Düngestrategie. Wer weiterhin nach Schema F düngt, riskiert Versorgungslücken und damit vermeidbare Ertragsverluste. 

Klimawandel verändert den Rapsanbau 

Die Spielräume in der Stickstoffdüngung sind enger geworden – sowohl im Herbst als auch im Frühjahr. Dennoch bleibt eine gute Herbstentwicklung entscheidend: Sie sorgt für kräftige Pflanzen, eine stabile Wurzel und ist angesichts des hohen Schädlingsdrucks unverzichtbar. In milden, wüchsigen Herbsten mit langer Vegetationsdauer besteht oft bis spät im Jahr ein relevanter Stickstoffbedarf. Wird dieser nicht gedeckt, reduziert der Raps frühzeitig seine Ertragsanlagen. 

Auch der Frühjahrsverlauf hat sich verändert. Die Bestände kommen meist vital aus dem Winter, und die Vegetation setzt deutlich früher ein. Zwischen Andüngung und Blühbeginn liegen oft nur 8–10 Wochen – eine sehr kurze Zeitspanne, in der die Pflanzen große Mengen Stickstoff aufnehmen. Während der Streckung kann der Raps innerhalb von nur 30 Tagen bis zu 100–150 kg Stickstoff pro Hektar aufnehmen – das entspricht 3–5 kg Stickstoff pro Tag. 

Die richtige Strategie: schnelle Wirkung, gezielte Kombination 

Da sich der N-Bedarf weiter nach vorne verschiebt, ist eine zügige Stickstoffwirkung im Frühjahr entscheidend. Gerade bei kühlen Böden kann es mit ammonium- oder harnstoffbasierten Düngern leicht zu Versorgungslücken kommen. Für den Raps zählt in dieser Phase vor allem: 

  • Schnelle Startwirkung: Ein hoher Nitratanteil sorgt für sofort verfügbare Nährstoffe. 
  • Früher Einsatz: Möglichst zeitnah zur Vegetationsaufnahme düngen – das enge Zeitfenster zwischen Andüngung und Blüte maximal nutzen 
  • Stetige Versorgung: Den Schwefelanteil nicht nur in der ersten Gabe, sondern auch bei der zweiten Düngung berücksichtigen. 
  • Passendes Verhältnis: Ideal ist ein N:S-Verhältnis von etwa 4:1, um Stickstoff optimal auszunutzen. 

Rutscht der Raps frühzeitig in einen Stickstoffmangel, werden zuerst die unteren, ertragsbildenden Verzweigungen reduziert – und das bleibt im Ertrag sichtbar. 

 

Stickstoff und Schwefel gehören zusammen 

Raps nimmt Stickstoff und Schwefel parallel auf. Fehlt Schwefel, sinken die N-Effizienz, der Ertrag und die Ölbildung. Deshalb sollten beide Nährstoffe in beiden Gaben kombiniert ausgebracht werden. So bleibt die Versorgung auch bei wechselhafter Witterung gesichert, und die Pflanze kann ihr Potenzial voll ausschöpfen. 

Fazit 

Raps braucht im Frühjahr eine zügige Stickstoffwirkung und eine kontinuierliche Schwefelversorgung. Die Düngung sollte deshalb flexibel, bedarfsgerecht und auf die Witterung abgestimmt erfolgen. Wer beide Nährstoffe kombiniert und über zwei Gaben verteilt, sichert Ertrag, Ölqualität und N-Effizienz. 

Praxistipp: Mit YaraBela Sulfan steht ein Dünger zur Verfügung, der Nitratstickstoff und Schwefel optimal kombiniert. Damit lässt sich der Bedarf des Rapses in beiden Gaben gezielt decken – für eine schnelle Startwirkung, gleichmäßige Nährstoffaufnahme und hohe Ertragssicherheit. Bei geringeren N-Mengen ist YaraBela Sulfan SMAX die passende Alternative. Die Fotoanalyse in YaraPlus ermittelt die bereits aufgenommene Stickstoffmenge und macht die Düngung noch bedarfsgerechter.