Biokraftstoffherstellung: Einen hohen Stärkegehalt bei Weizen erreichen

Bei der Herstellung von Biokraftstoff kommt es vor allem auf einen hohen Ethanol-Ertrag an. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Weizen die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • einen hohen Stärkeertrag,
  • einen hohen Stärkegehalt im Korn sowie
  • einen geringen Proteingehalt (Abb.)

Ein geringer Proteingehalt erhöht die Alkoholausbeute bei der Ethanol-Produktion

Dies gelingt nur, wenn Sie bei der Düngung einiges beachten. Problematisch ist vor allem der Anbau von Weizen auf Trockenstandorten. Hier können Sie nur schwer steuern, wieviel Stickstoff im Boden zur Verfügung steht bzw. wieviel die Pflanzen davon aufnehmen. Außerdem sind Stärke- und Proteingehalt negativ korreliert. Das bedeutet: Düngen Sie zu viel Stickstoff, steigern Sie zwar die Erträge, allerdings auch den Proteingehalt des Weizens – mit der Konsequenz, dass der Stärkegehalt sinkt (Abb. unten).

Negative Beziehung zwischen Stärke- und Proteingehalt im Weizen

Welche Düngestrategie ist die richtige? Ein Versuch aus Brandenburg liefert Hinweise.
In den Jahren 2008 bis 2010 wurde in Müncheberg, Brandenburg, ein Düngungsversuch mit Winterweizen durchgeführt.

Folgende Schlussfolgerungen lassen sich daraus ableiten:

 

  • Aufteilung der Düngegaben: Ob der Stickstoff auf den untersuchten Trockenstandorten in mehreren Düngergaben aufgeteilt wird, ist nicht entscheidend für den Stärkegehalt und -ertrag. Wichtig ist, dass überhaupt gedüngt wird, und nicht zu einem zu späten Zeitpunkt (noch vor EC 31).
  • Düngungshöhe: Bereits eine Düngung von etwa 140 kg N/ha war für diese Standorte ausreichend, um optimale Erträge bei hohen Stärkegehalten zu erzielen. Die Pflanzen haben sogar mehr Stickstoff aufgenommen als gedüngt wurde (Abbildung 3).
  • Protein vs. Stärke: Wenn Sie viel Stickstoff düngen, nimmt der Kohlenstoff- und Proteingehalt von Weizen zu, der Stärkegehalt hingegen ab. Dies gilt es zu vermeiden.