Agronomische Grundsätze bei Kartoffeln

Das Ziel des Anbauers ist eine qualitativ hochwertige und ertragreiche Ernte, die den Anforderungen des jeweiligen Zielmarktes gerecht wird.

Die Kartoffel stellt geringe Ansprüche an den Boden. Schwere (tonige) Böden und steinige Böden können die Produktion erschweren. Eine größere Bedeutung als der Boden selber hat dessen schnelles Erwärmen und eine gleichmäßige Wasserversorgung. Grundsätzlich hat ein für den Kartoffelanbau idealer Boden ein gutes Bodengefüge für eine geeignete Wurzelbelüftung. Die Kartoffel weist ein faseriges und - mit oftmals höchstens 60 Zentimeter - ein vergleichsweise flaches Wurzelsystem auf . Nährstoffe und Wasser aus tieferen Bodenschichten werden daher nur gering genutzt.

Auswirkungen der Bodentemperatur auf die Entwicklung der Wurzeln.png

Kartoffeln bevorzugen Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0 mit niedrigem Salzgehalt. In der Praxis werden Kartoffeln jedoch auf Böden mit pH-Werten zwischen 4,5 und 8,5 angebaut, was sich deutlich auf die Verfügbarkeit bestimmter Nährstoffe auswirkt. Böden mit extremen pH-Werten sollten nach Möglichkeit angepasst werden.

Bei niedrigeren pH-Werten können Kartoffeln unter den toxischen Auswirkungen von Aluminium und anderen Schwermetallen und auch darunter leiden, dass Phosphor und Molybdän nur eingeschränkt verfügbar sind.

Bei pH-Werten über 7,5 können Nährstoffen, vor allem Phosphor und Mikronährstoffe, begrenzt verfügbar sein, obwohl der Gesamtgehalt dieser chemischen Elemente im Boden hoch ist. Kalken kann unerwünschte, niedrige pH-Werte verbessern, allerdings sollte der Kalk mindestens sechs Monate vor dem Pflanzen der Kartoffeln ausgebracht werden. Auf Standorten mit hohen pH-Werten ist die Anfälligkeit für Pulverschorf höher.

Auf gutes Saatbett und ausreichende Wasserversorgung achten

Wie die Saat, so die Ernte“ gilt natürlich auch bei der Kartoffel. Das Saatbett sollte tragfähig und Klutenfrei sein. Beim Pflanzgut ist auf eine gleichmäßige Sortierung zu achten, da große und kleine Knollen unterschiedliche Keimruhe und Keimkraft haben. Als Legetiefe hat sich der mittlere Knollendurchmesser als Richtgröße in der Praxis bewährt.

Die gleichmäßige Wasserversorgung ist ein entscheidender Faktor einer erfolgreichen Kartoffelproduktion. In der Zeit vom Auflaufen bis zur Blüte ist der Wasserbedarf am höchsten. Schwankungen der Bodenfeuchtigkeit innerhalb des Damms führen zu ungleichmäßiger Knollenausbildung und Rissen an den Knollen. Um eine effiziente Wassernutzung zu erreichen muss ein intakter Blattapparat erhalten werden.