Pflanzenanalysen bei Kartoffeln – Nährstoffversorgung gezielt prüfen

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist entscheidend für die Entwicklung, Vitalität und den Ertrag von Kartoffelpflanzen. Dabei verändern sich die Nährstoffbedürfnisse im Laufe der Vegetationsperiode – je nach Entwicklungsstadium der Pflanze.

Pflanzenanalysen bei Kartoffeln – Nährstoffversorgung gezielt prüfen

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist entscheidend für die Entwicklung, Vitalität und den Ertrag von Kartoffelpflanzen. Dabei verändern sich die Nährstoffbedürfnisse im Laufe der Vegetationsperiode – je nach Entwicklungsstadium der Pflanze.

Warum Pflanzenanalysen wichtig sind

Hohe Nährstoffgehalte im Boden bedeuten nicht automatisch eine gute Versorgung der Pflanzen. Verschiedene Faktoren können die Nährstoffaufnahme stören, zum Beispiel:

  • Antagonismen zwischen Nährstoffen,

  • ungünstige Witterung (z. B. Trockenheit, Kälte),

  • oder pH-Wert-Verschiebungen im Boden.

Nicht jeder Mangel ist auf den ersten Blick erkennbar. Häufig liegt ein latenter Mangel vor – die Pflanzen zeigen äußerlich keine Symptome, dennoch leidet der Ertrag und die Qualität der Knollen.

Besonders bei Kartoffeln empfiehlt sich deshalb die regelmäßige Durchführung von Pflanzenanalysen während der Vegetationsperiode.

Welche Analysen sinnvoll sind

Für eine zuverlässige Beurteilung des Nährstoffstatus haben sich insbesondere Gewebeanalysen bewährt – etwa am Blattstiel oder am gesamten Blatt. Diese geben präzise Auskunft über:

  • die aktuelle Versorgungslage mit Haupt- und Mikronährstoffen,

  • potenzielle Mängel oder Ungleichgewichte,

  • und Hinweise auf physiologische Störungen.

Insbesondere die Versorgung mit Mikronährstoffen (z. B. Bor, Zink, Mangan) lässt sich auf diesem Weg gut kontrollieren. (Siehe Vergleichstabellen zur Nährstoffkonzentration.)

Interessiert an Pflanzenanalysen? Nutzen Sie unseren Megalab-Pflanzenanalyseservice!

Nährstoffkonzentration im Blatt

Nährstoffkonzentration im Blatt

Zeitpunkt und Vorgehen bei der Probenahme

Die Aussagekraft einer Pflanzenanalyse hängt stark von einem standardisierten Probenverfahren ab. Bewährt haben sich folgende Zeitpunkte und Methoden:

1. Frühe Wachstumsphase

  • Entnahme des jüngsten voll entwickelten Blattes von 30 Pflanzen.

  • Das entspricht meist dem vierten oder fünften Blatt von der Triebspitze aus gesehen.

  • Probenmaterial: Blatt und Blattstiel.

2. Mitte der Wachstumsphase

  • Sammlung von 30–40 Blattstielen.

  • Entnommen wird der Blattstiel des ersten voll entwickelten neuen Blattes.

  • Die Proben sollten aus verschiedenen Bereichen des Feldes stammen, um ein repräsentatives Bild zu erhalten.

Wichtig bei Mikronährstoffanalysen:
Vermeiden Sie die Entnahme von Blättern, die kürzlich mit Fungiziden behandelt wurden. Diese können durch Rückstände mit Kupfer, Zink oder Mangan angereichert sein und zu verfälschten Ergebnissen führen.


Zusatz: Analyse der Kartoffelschale zur Calciumbewertung

Ein weiterer Anhaltspunkt für die Nährstoffversorgung – speziell bei Calcium – ist die Analyse der Kartoffelschale. Calcium reichert sich bevorzugt in der Schale und in den darunterliegenden Zellschichten an.

  • Diese Methode kann Hinweise auf die Knollenstabilität und das Risiko für physiologische Qualitätsmängel (z. B. Schalenrisse, Druckstellen) geben.

  • Allerdings existieren derzeit noch keine verbindlichen Referenzwerte für die Nährstoffgehalte in der Kartoffelschale.


Fazit

Pflanzenanalysen sind ein wertvolles Instrument, um die Nährstoffversorgung der Kartoffel gezielt zu steuern. Sie helfen, latente Mängel frühzeitig zu erkennen, Ertragspotenziale besser auszuschöpfen und die Qualität der Ernte zu sichern. Durch standardisierte Probenahme und gezielte Analysen lassen sich Düngestrategien während der Saison optimal anpassen.