Zeitpunkt und Vorgehen bei der Probenahme
Die Aussagekraft einer Pflanzenanalyse hängt stark von einem standardisierten Probenverfahren ab. Bewährt haben sich folgende Zeitpunkte und Methoden:
1. Frühe Wachstumsphase
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Entnahme des jüngsten voll entwickelten Blattes von 30 Pflanzen.
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Das entspricht meist dem vierten oder fünften Blatt von der Triebspitze aus gesehen.
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Probenmaterial: Blatt und Blattstiel.
2. Mitte der Wachstumsphase
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Sammlung von 30–40 Blattstielen.
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Entnommen wird der Blattstiel des ersten voll entwickelten neuen Blattes.
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Die Proben sollten aus verschiedenen Bereichen des Feldes stammen, um ein repräsentatives Bild zu erhalten.
Wichtig bei Mikronährstoffanalysen:
Vermeiden Sie die Entnahme von Blättern, die kürzlich mit Fungiziden behandelt wurden. Diese können durch Rückstände mit Kupfer, Zink oder Mangan angereichert sein und zu verfälschten Ergebnissen führen.
Zusatz: Analyse der Kartoffelschale zur Calciumbewertung
Ein weiterer Anhaltspunkt für die Nährstoffversorgung – speziell bei Calcium – ist die Analyse der Kartoffelschale. Calcium reichert sich bevorzugt in der Schale und in den darunterliegenden Zellschichten an.
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Diese Methode kann Hinweise auf die Knollenstabilität und das Risiko für physiologische Qualitätsmängel (z. B. Schalenrisse, Druckstellen) geben.
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Allerdings existieren derzeit noch keine verbindlichen Referenzwerte für die Nährstoffgehalte in der Kartoffelschale.
Fazit
Pflanzenanalysen sind ein wertvolles Instrument, um die Nährstoffversorgung der Kartoffel gezielt zu steuern. Sie helfen, latente Mängel frühzeitig zu erkennen, Ertragspotenziale besser auszuschöpfen und die Qualität der Ernte zu sichern. Durch standardisierte Probenahme und gezielte Analysen lassen sich Düngestrategien während der Saison optimal anpassen.